Le Mans 2011 endet mit erstem Ausfall für Pierre Ehret

Pilotenparade in Le Mans, Shaun Lynn, Roger Willis und Pierre Ehret - Foto: Horst Bernhardt
Pilotenparade in Le Mans, Shaun Lynn, Roger Willis und Pierre Ehret - Foto: Horst Bernhardt
CRS-Ferrari in Le Mans - Foto: Jan Hettler
CRS-Ferrari in Le Mans - Foto: Jan Hettler

Pierre Ehrets 6. Le Mans Auftritt war der bislang kürzeste des 54.jährigen deutschen Sportwagenpiloten. Nach 5 Zielankünften in Folge beim französischen Sportwagenklassiker musste der Tegernseer am vergangenen Wochenende bei der 79.ten Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans den ersten Ausfall hinnehmen. Nach einem Unfall des Teamkollegen Shaun Lynn zur 7. Rennstunde war für den CRS-Ferrari Ehrets schon am Samstagabend Schluss.

Das Wochenende hatte schon schwierig für das Trio Pierre Ehret, Roger Willis und Shaun Lynn begonnen, wie Ehret erläutert. „Nach 2 Unfällen im freien Training und im Qualifying am Mittwoch und Donnerstag hatten wir uns schon einen ordentlichen Trainingsrückstand eingehandelt. Mittwoch hatte Shaun den Wagen in der 2. Schikane verloren und war nach einem Dreher auf die Strecke gerollt, genau vor den Porsche von Werkspilot Jörg Bergmeister, der den Unfall nicht mehr verhindern konnte. Donnerstag ist dann Roger in den schnellen Porsche Kurven in einer hängenden Kurve auf den Curb gekommen und nach einem Dreher in der Mauer eingeschlagen.

Die CRS-Mannschaft hatte also schon 2 umfangreiche Reparaturen hinter sich, und wir als Piloten viel zu wenig Traingszeit absolviert, als das Rennen begann. Das hat sich in den Rundenzeiten natürlich gravierend bemerkbar gemacht. Unsere Konkurrenten, die wir bei den bisherigen Rennen gut unter Kontrolle hatten, sind Kreise um uns gefahren, weil der Topspeed und das Setup nicht stimmten. Auch hatten wir ein notorisches Untersteuern. Das hat die Mannschaft natürlich sehr frustriert und dazu geführt das wir höhere Risiken eingingen um vom Tempo her mithalten zu können. Mein einziger Stint auf dem Auto war zwar ok, aber auch ich hatte einen Verbremser in der Indianapolis-Kurve, der bis auf einen Ausritt ins Kiesbett ohne Folgen blieb. Leider ist Shaun dann in seinem 2.Stint in der Ford Schikane ebenfalls nach einem Verbremser rücklings in die Betonmauer eingeschlagen. Der Wagen hat dann längere Zeit hinter der Mauer gestanden, bis wir das eingeklemmte Rad losbekommen konnten, das am Tank schleifte. Wir haben noch versucht den Wagen zurück an die Box zu bringen was aber schwierig war, da wir schon an der Boxeneinfahrt vorbei waren und eine komplette Runde über den Kurs fahren mussten, was die Kupplung nicht überlebt hat. Danach haben wir dann aufgeben müssen als klar wurde das der Wagen nach dem Crash so krumm war, das es keinen Sinn mehr gemacht hätte ihn wieder in einen sicheren Zustand hinzu bekommen.

Das Chassis ist nach dem Wochenende so krumm das wir es nun verschrotten und wir werden von Ferrari Tuner Michelotto ein komplett neues F430 Chassis bekommen, in dem die verwendbaren Teile aus dem alten Chassis eingebaut werden. Das ist weniger aufwendig und sicherer als das alte Chassis wieder herzurichten. Bei dem neuen Chassis wird es sich wahrscheinlich um das letzte neue F430 Chassis handeln, da Michelotto ja nun auf den F458 Italia umgestellt hat.“

„Insgesamt war es natürlich ein schwieriges und frustrierendes Wochenende gewesen. Der Dank der Fahrer geht natürlich an die Jungs von CRS die unermüdlich beschäftigt waren, uns jederzeit ein fahrbereites Chassis hinzustellen. Wenigstens hatten wir mehr Glück als manche anderen Piloten die im Rahmen des Rennens in haarige Unfälle verwickelt waren. Besonders leid tut es mir um unseren Klassenkollegen Horst Felbermayr Sr., den es in seinem Porsche am schlimmsten erwischt hat. Ich wünsche ihm eine baldige Gesundung!“

Die 79.ten 24 Stunden von Le Mans wurden an der Spitze von dem engen Duell der Werksteams von Audi und Peugeot bestimmt. Nachdem Audi in der ersten Rennhälfte 2 Autos durch Hochgeschwindigkeitsunfälle beim Überrunden verlor, verteidigte der letzte verbleibende Audi R18 Tdi von Andre Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer seine Führung gegen 4 Peugeot 908 bis ins Ziel. Am Ende des 24h-Rennens betrug der Vorsprung der Sieger auf den nachfolgenden Peugeot von Sebastian Bourdais, Pedro Lamy und Simon Pagenaud nur 13s.

Die GTE-Am Klasse, in der auch Pierre Ehret und seine Teamkollegen starteten wurde gegen Rennende vom französischen Larbre Competition Team gewonnen, das sowohl mit der Corvette der Piloten Patrick Bornhauser, Julien Canal und Gabriele Gardel als auch mit dem Porsche der Teamkollegen Christophe Bourret, Pascal Gibon und Jean-Phillipe Belloc einen Doppelsieg einfahren konnte. Das amerikanische Ford-GT Team der Eheleute David und Andrea Robertson sowie ihres Teamkollegen David Murry errang den letzten Podiumsplatz in der Klasse, nachdem der bis dato drittplazierte JMB-Ferrari in den letzten Stunden in technische Probleme geriet. Lediglich diese 4 Autos der GTE-Am-Klasse beendeten das Rennen. Ursprünglich waren 10 Wagen in der Kategorie gestartet.